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Montag, 17. September 2012

Auslauf

Warum braucht ein Hamster Auslauf?

Hamster sind sehr bewegungsfreudige Nager, die in freier Natur weite Strecken zurücklegen, um Futter zu suchen. Diesen Bewegungsdrang haben sie auch in Gefangenschaft nicht verloren und er wird umso größer, je kleiner das Gehege ist. Deshalb ist es wichtig, den Hamstern, die es mögen, regelmäßig Auslauf in einem gesicherten Teil der Wohnung anzubieten. Das bringt Abwechslung und ist zugleich eine tierfreundliche Alternative zur Transportbox, wenn Sie z.B. das Gehege reinigen möchten. Ist der Auslauf groß genug, können Sie sich auch dazusetzen und den Hamster auf Sich herumklettern lassen. Damit stärken Sie sein Vertrauen und geben ihm die Möglichkeit, von sich aus auf Sie zuzukommen. Viele Hamster werden auf diese schonende Weise besser zahm.

Welche Hamster dürfen in den Auslauf?

Über viel Bewegung freut sich jeder Hamster, doch nicht jeder kommt auch mit einer räumlichen Trennung von Gehege und Auslauf bzw. einer öfter wechselnden Einrichtung zurecht. Geben Sie Ihrem Tier genügend Zeit, um sich einzugewöhnen, und probieren Sie dann  ein paar Tage hintereinander in kurzen Intervallen von maximal 15 – 20 Minuten aus, ob er am Auslauf interessiert ist bzw. ob es ihn zu sehr stresst.
Sollten Sie mehrere Tiere besitzen, die in getrennten Gehegen leben, so können diese natürlich denselben Auslauf – aber bitte nacheinander – benutzen. Falls Zwerghamster, als Gruppe in einem Gehege leben, sollten sie hingegen auch gemeinsam in den Auslauf. Beobachten Sie die Tiere dort aber besonders intensiv, da es in einer neuen Umgebung oft zu Revierstreitigkeiten kommt. In diesem Fall müssen Sie schnell eingreifen können.
Scheue Hamster sollten hingegen lieber keinen Auslauf, sondern gleich ein entsprechend größeres Gehege bekommen. Säugende Weibchen und kranke Hamster sollten ebenfalls in ihrem Gehege bleiben.

Ab wann darf ein Hamster in den Auslauf?

In der ersten Woche nach dem Einzug ist alles neu für Ihren Hamster und Sie sollten ihm genügend Zeit geben, um sich an sein Gehege und an Sie zu gewöhnen. Bis zum Tag des ersten Auslaufs vergehen meist etwa 1 – 2 Wochen.
Hamster, die aus ihrem vorherigen Zuhause bereits Auslauf gewohnt sind, fordern ihn oft aber auch schon früher ein, während scheuere Exemplare gerne mal ein paar Wochen länger brauchen. Nehmen Sie sich Zeit, bis Sie merken, dass bei Ihrem Hamster der Alltag eingekehrt ist, und gewöhnen Sie ihn dann langsam an die neue Umgebung.

Wie gewöhne ich meinen Hamster an den Auslauf?

Hat sich Ihr Hamster eingelebt, können Sie beginnen, ihn zunächst mit kurzen Zeitintervallen von 15 – 20 Minuten an den Auslauf zu gewöhnen. Warten Sie, bis er aufsteht, und setzen Sie ihn dann mit Hilfe eines “Hamstertaxis” in den vorbereiteten Freilauf. Manchmal hilft es, dort Futter und Nistmaterial zu verstreuen, viele Verstecke anzubieten und das Licht im Raum zu dimmen, damit sich der Hamster sicherer fühlt. Nach einigen Tagen können Sie die Auslaufzeit dann langsam steigern.
Sicherlich würden gerade besonders aktive Hamster am liebsten mehrere Stunden täglich im Auslauf verbringen. Doch Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen, wenn es mal nicht möglich ist. Niemand kann von Ihnen (oder Ihrer Urlaubsbetreuung) verlangen, die Nächte durchzumachen, nur weil Ihr Hamster gerade eine Spätaufsteher-Phase durchmacht. So lange es die Regel ist, dass Hamster, die es mögen, Auslauf bekommen, ist das kein Problem. Beschäftigen Sie Ihren Hamster an solchen Abenden einfach anderweitig (z.B. mit einem Futtersuchspiel).

Wie groß sollte der Auslauf sein?

Mindestgrößen und zu große Ausläufe gibt es nicht.
Zu Bedenken gibt es lediglich, dass der Auslauf so groß wie möglich – und dabei größer als das gewohnte Gehege – sein sollte. Außerdem muss er frei von Gefahrenquellen sein, weshalb sie auch davon Abstand nehmen sollten ihren Hamster auf dem Sofa, dem Bett oder auf einem Tisch laufen zu lassen. Er könnte abstürzen und sich schwer verletzen.
Ein geeigneter Hamsterauslauf misst durchschnittliche etwa 2 – 4 qm und steht sicher auf dem Boden. Er lässt sich ab 5 € aus Sperrholz oder dünnen Schrankrückwänden, die mit Kabelbindern oder Klettverschlüssen verbunden werden, leicht selber bauen. Für einen Permanentauslauf eignen sich am besten beschichtete Spanplatten.

Auslauftypen, Bastelanleitungen und Einrichtungsbeispiele
Je nach Platzangebot und Charakter Ihres Hamsters können Sie sich im Wesentlichen zwischen drei Auslaufvarianten entscheiden: Dem zusammenklappbaren Auslauf, dem Permanentauslauf und dem Auslauf in einem ganzen Zimmer. Joggingbälle, die den Auslauf in der Wohnung ermöglichen sollen, sind gefährlich und sollten nicht verwendet werden.

Klapp-Auslauf

Klapp- Ausläufe haben den Vorteil, dass Sie sich schnell auf- und abbauen lassen, so dass Sie sie z.B. hinter einem Schrank verstauen können, wenn Sie die Fläche anderweitig benötigen. Die Gitterelemente, die man im Handel erwerben kann, sind allerdings recht niedrig, so dass kletterfreudige Hamster häufig ausbrechen. Wenn Sie Ihren Hamster nicht beaufsichtigen können, empfiehlt sich der Bau eines Holzauslaufs mit einer Seitenwandhöhe ab 40 cm.

Klapp-Auslauf
Foto: M.Umlauft

Permanentauslauf

Ein Permanentauslauf hat den Vorteil, dass er an den Käfig angeschlossen werden kann, so dass der Hamster selbst entscheidet, zu welchen Zeiten er den Auslauf nutzen möchte. Das ist insbesondere für scheue Hamster, oder für Hamster die relativ spät aufstehen, oft die einzige Möglichkeit, überhaupt Freilauf genießen zu können. Preislich unterscheidet sich der Bau eines Permanentauslaufs nicht wesentlich vom Bau eines Klapp-Auslaufes. Berücksichtigen Sie aber, dass diese Ausläufe schwerer sind und daher in der Regel dauerhaft an einem Ort stehen bleiben.
Permanentauslauf
Foto: Sandi

Auslauf im Zimmer

Wer nicht die Muße hat, täglich einen Klapp- Auslauf aufzubauen, aber auch nicht über den Platz verfügt, seinem Hamster einen Permanentauslauf anzubieten, für den ist der Auslauf im Zimmer eine gute Wahl. Der Hamster hat viel Platz, der Bau ist kostenlos und jeden Abend schnell erledigt. Besonders gut geeignet sind Badezimmer oder Flure.
Wichtig ist jedoch, dass Sie zuvor alle möglichen Gefahrenquellen beseitigen. Zimmerpflanzen müssen hochgestellt, Kindersicherungen in die Steckdosen geschraubt, Heizungen von unten blockiert, sowie Kabel und Chemikalien außer Reichweite gebracht werden. Außerdem müssen Sie gewährleisten, dass niemand, der das Zimmer betritt, Ihren Hamster hinter der Tür einquetscht, oder versehentlich drauftritt.


Bodenauslauf
Foto: S. Haase

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auslauf im Freien? Nein, auf keinen Fall!

Die Hamster, die als Heimtiere gehalten werden, sind so stark überzüchtet, dass sie außerhalb der Wohnung schnell krank werden. In der Sonne bekommen sie oft einen Hitzschlag, im Schatten eine Erkältung und von kaltem Wind oder Nässe eine Lungenentzündung. Obendrein besteht die Gefahr, dass Ihnen der Hamster wegläuft oder einem Raubfeind begegnet. Beides endet häufig tödlich. Hamster sollten daher nur in geschlossenen Räumen Auslauf bekommen.